Ab Dezember 2024 am Hauptbahnhof in Zürich

Amblyopietherapie

Bei der Amblyopietherapie wird ein schwachsichtiges (= amblyopes) Auge trainiert, um möglichst wieder eine volle Sehkraft zu erreichen. Dabei kommen unterschiedliche Behandlungsoptionen zur Anwendung.

Kind mit Brille und Pflaster auf dem Auge

Foto oben:
Das besser sehende linke Auge wird okkludiert (abgedeckt). Durch visuell anspruchsvolle Naharbeit wird das rechte, amblyope (schwachsichtige) Auge trainiert.

Amblyopie ist eine Schwachsichtigkeit eines oder beider Augen. Das bedeutet, dass in der Vergangenheit zu wenig Informationen vom Auge an das Sehzentrum im Gehirn weitergeleitet werden konnten. Deshalb ist die Verknüpfung von Auge und Sehzentrum im Gehirn nicht genügend entwickelt.

Ist nur ein Auge von einer Schwachsichtigkeit betroffen, wird zur Behandlung das besser sehende Auge in irgendeiner Form benachteiligt, um das bisher schlechter sehende Auge zu “trainieren”.

Dieses Training ist nur in der Sehentwicklungsphase möglich, welche ca. bis zum 14. Lebensjahr andauert.

Es gibt verschiedene Arten, diese Therapie durchzuführen. Die wohl bekannteste ist die Pflastertherapie, bei der das besser sehende Auge mit Hilfe eines Pflasters okkludiert (abgedeckt) wird. Gerne werden wir mit Ihnen die verschiedenen Therapien besprechen und die richtige für Ihr Kind auswählen.

Therapieziel

Das Ziel der Amblyopietherapie ist eine möglichst symmetrische Sehschärfe auf beiden Augen am Ende der Sehentwicklung. So startet Ihr Kind mit zwei gut sehenden Augen ins Erwachsenenalter.

Therapiedauer

Es ist unterschiedlich, wie intensiv und lange eine solche Therapie durchgeführt werden muss. Beeinflussende Faktoren sind z. B. die Schielform, das Alter des Kindes und der Schweregrad der Schwachsichtigkeit bei Beginn der Therapie. Entsprechend kann die Therapie nur wenige Monate oder auch mehrere Jahre andauern.

Tipps zur Amblyopietherapie

  • Erklären Sie zu Beginn der Therapie Ihrem Kind in Ruhe, weshalb die Therapie wichtig ist.
  • In den ersten Tagen der Okklusionstherapie kann es sinnvoll sein, diese nur in gewohnter Umgebung durchzuführen.
  • Zu Beginn kann die Therapie für Ihr Kind aus verschiedenen Gründen störend sein: Es sieht mit dem nicht verdeckten Auge weniger gut als mit dem anderen und/oder das Pflaster (die Okklusion) stört und ist ungewohnt.
  • Begleiten Sie Ihr Kind möglichst positiv und motivieren Sie es. Wenn Sie möchten, belohnen Sie Ihr Kind am Ende der Therapie.
  • Benutzen Sie die Okklusion nie als Strafe.
  • Ein Durchführen der Therapie bei visuell anspruchsvollen Tätigkeiten (z. B. Malen, Zeichnen, Lesen) intensiviert die Therapie und zeigt schneller Erfolge.

Sehtraining bei Amblyopie

Ein Sehtraining (Visualtraining) wird von verschiedenen Stellen angeboten. Dessen Wirksamkeit konnte schulmedizinisch bisher nicht nachgewiesen werden.