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Duane-Syndrom

Das Duane-Syndrom oder Duane-Retraktionssyndrom (DRS) ist eine angeborene und nicht fortschreitende Augenbewegungsstörung. Das DRS zählt zu einer Gruppe von Augenerkrankungen, die als kongenitale kraniale Dysinnervationsstörungen (CCDD) bekannt sind. 

Beim Duane-Syndrom können die Patient:innen ein oder beide Augen nicht oder nur eingeschränkt nach aussen zum Ohr (Abduktion) oder nach innen zur Nase (Adduktion) bewegen – oder auch beides. Die Ursache des Duane-Syndroms liegt in einer angeborenen fehlerhaften Entwicklung einer der Nerven, die zu den Augenmuskeln führen.

Illustration zunehmender Doppelbilder beim Blick zur Seite (Duane Syndrom) verglichen mit uneingeschränkter Augenbewegung

Obere Reihe: Normale Augenbewegungen
Untere Reihe: Beim Blick nach links kann das linke Auge sich nicht frei nach aussen (zum Ohr) bewegen. Dies führt manchmal dazu, dass das linke Auge auch beim Blick geradeaus nach innen steht (Mitte).

Beim Duane-Syndrom entwickelt sich der 6. Hirnnerv, der den seitlichen Augenmuskel kontrolliert (also den Muskel, der das Auge nach aussen zum Ohr zieht), nicht normal. Warum gerade dieser Nerv sich nicht gut entwickelt, ist bislang noch nicht vollständig verstanden. In der Folge entwickelt sich manchmal auch der Muskel nicht normal und ist dann zu schwach oder straff.

Illustration zunehmender Doppelbilder beim Blick zur Seite

Menschen mit einem Duane-Syndrom sehen Doppelbilder, die in einer Blickrichtung stärker ausgeprägt sind. Um das Wahrnehmen dieser Doppelbilder zu vermeiden, nehmen Betroffene oft eine verdrehte Kopfhaltung ein, welche für den Nacken langfristig belastend sein kann.

Eine Strabismusoperation kann das Problem des fehlentwickelten Nervs nicht beheben und den Nerv oder Muskel nicht “normal” funktionieren lassen. Allerdings verringert die Operation oft die störenden Doppelbilder und damit auch die langfristig belastende Drehung des Kopfes. Viele Menschen mit einem Duane-Syndrom benötigen mehrere Augenoperationen.